Frühkindliche Reflexe verstehen - Entwicklung von Anfang an
In den ersten Lebensmonaten werden Bewegungen eines Babys von sogenannten frühkindlichen Reflexen gesteuert. Diese automatischen Reaktionen - wie zum Beispiel der Moro-Reflex, der Greifreflex oder der Asymmetisch-Tonische Nackenreflex - sind entscheidend, damit das Nervensystem reifen und sich das Kind gesund entwickeln kann.
Normalerweise werden diese Reflexe im Laufe der ersten Lebensjahre vom Gehirn gehemmt und durch bewusste Bewegungen ersetzt - man spricht von "Reflexintegtation".
Wenn frühkindliche Reflexe aktiv bleiben
Bleiben einzelne Reflexe über die Kleinkindzeit hinaus aktiv, kann das Kind in verschiedenen Entwicklungsbereichen beeinträchtigt sein.
Häufig zeigen sich dann folgende Anzeichen:
Schwierigkeiten, still zu sitzen oder sich zu konzentrieren
Ungeschickte oder unkoordinierte Bewegungen
Probleme beim Lesen, Schreiben oder Rechnen
Unklare Händigkeit oder verkrampfte Stifthaltung
Schwierigkeiten mit Sprache, Artikulation oder Mundmotorik
Ängstlichkeit, Unsicherheit oder schnelle Reizüberflutung
Dies Symptome haben nichts mit fehlender Intelligenz zu tun - sie zeigen, dass da Nervensystem noch unausgereifte Bewegungsmuster nutzt.
Wie Reflexintegration wirkt
Die Reflexintegration ist eine gezielte Bewegungsförderung, die auf die Nachreifung des zentralen Nervensystems abzielt. Durch rhytmische Übungen werden Bewegungsmuster aktiviert, die das Gehirn benötigt, um alte Reflexe zu verarbeiten und zu hemmen.
Durch regelmäßiges Wiederholen entstehen neuronale Verbindungen - die Grundlage für bessere Körperkontrolle, Konzentration und emotionale Ausgeglichenheit. Kinder können sich besser spüren, ihre Bewegungen koordinieren und Sprache leichter verarbeiten.
Ziele der Reflexintegration
Förderung der motorischen und sprachlichen Entwicklung
Verbesserung von Aufmerksamkeit, Ausdauer und Lernfähigkeit
Stärkung der Körperhaltung und des Gleichgewichts
Abbau innerer Unruhe, Ängsten und Spannungen
Ganzheitliche Unterstützung für selbstbewusstes Lernen
Reflexintegration in meiner Praxis
Nach einer ausführlichen Beobachtung und Befundaufnahme erstellen wir ein individuelles Übungsprogramm. Die Bewegungen werden zu Hause regelmäßig durchgeführt und in Abständen von 4 Wochen in den Therapiesitzungen überprüft und angepasst. So entsteht Schritt für Schritt eine stabile Basis für Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung.
Die Reflexintegration ist kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zur logopädischen Therapie. Sie unterstützt Kinder ganzheitlich und hilft ihnen, Entwicklungsblockaden zu lösen. Wenn Bewegung, Wahrnehmung und Sprache harmonisch zusammenarbeiten, kann sich ein Kind frei entfalten - mit Freude, Konzentration und Leichtigkeit.