Orofaciale Myofunktionelle Störung (OMS) benötigt eine myofunktionelle Therapie (MFT):
Was können sie bei Ihrem Kind beobachten:
- eine offene Mundhaltung (angewöhnt oder notwendig), das bedeutet, dass ihr Kind viel durch den Mund atmet und wenn ihr Kind gerade nicht spricht, haben die Lippen keinen Kontakt
- häufig: Fehlbildung der Zischlaute (S/X/Z und/oder SCH) oder der Laute der 2. Artikulationszone (N/T/D/L). Die Zunge kommt bei der Aussprache dieser Laute zwischen die Zähne oder stößt an den Zähnen an. Umgangssprachlich ist noch immer der Ausdruck „lispeln“ bekannt.
- „Feuchte“ Aussprache
- Speicheln
- „Mundgewohnheiten“: ihr Kind benutzt noch einen Schnuller oder ein Flascherl, obwohl es schon aus dem Glas trinken könnte. Stifte kauen, Nägel beißen, Haare lutschen usw. sind ein lästiges Thema daheim.
- Der Zungenmuskel ist geschwächt.
- Die Nasenatmung ist erschwert möglich, weil oft durch den Mund geatmet wird
- Ihr Kind hat oft einen Schnupfen
- Nasenpolypen und Mittelohrentzündungen können ein Thema sein
- Schnäuzen wird nicht immer gekonnt
- Beim Essen wird geschmatzt und oder das Essen hinuntergeschlungen und wenig gekaut
- Zahnfehlstellungen (offener Biss, Kreuzbiss, ...)
- Kieferfehlstellungen
- Das Schluckmuster findet mit einem Zungenstoß nach vorne statt (wenn ihr Kind in kieferorthopädischer Behandlung ist und die Zunge an die Zähne drückt, ist es ratsam, dass ihr Kind diese Gewohnheit ändert und den „Zungenruhelagebereich“ richtig erlernt, damit die Zähne nach Beendigung der kieferorthopädischen Maßnahme, nicht wieder in ihre vorher „gewohnte Stellung“ wandern wollen. Im Gegensatz zu der Zahnspange, haben die Muskeln Lippe, Zunge und Wange viel mehr Kraft. Diese soll sinnvoll und physiologisch eingesetzt werden.
- der Gaumen entwickelt sich enger (gotischer Gaumen) mit folglich zu wenig Platz für die bleibenden Zähne
- zu kurzes Zungenband (Begutachtung und Begleitung nach einer eventuellen Befreiung)
- gerötetes Zahnfleisch
- Karies,...
Eine myofunktionelle Störung ist immer behandlungs- und therapiewürdig, da dies einen großen essentiellen gesundheitlich wichtigen Wert hat.
Mit dem obersten Ziel, der funktionierenden Nasenatmung, werden folgende Bereich positiv beeinflusst und verbessert:
- korrekte und deutliche Aussprache
- richtiges Atemgasverhältnis im Körper
- verbesserte Stoffwechselvorgänge
- funktionierende Lymphe im Kopf- und Halsbereich
- verbesserte Voraussetzung für regelrechte Zahnstellungsentwicklung
- verbesserte Voraussetzung für regelrechtes Kieferwachstum
- starke Kaumuskeln
- gesundes Zahnfleisch
- gesünderes Milieu im Mundraum
- weniger Infektionskrankheiten
- gesündere Haltung,...
Beobachten sie bei ihrem Kind oben genannte Zeichen, wenden sie sich gerne frühzeitig bei uns. Je früher eine logopädische Therapie begonnen wird, umso schneller stellt sich ein Therapieergebnis ein. Es sollte normal sein, dass schon im Säuglingsalter die Atmung ausschließlich durch die Nase funktioniert. Wir behandeln ab dem Säuglingsalter und begleiten Sie mit ihrem Kind gerne.
Aussprachestörung
Hierbei werden einzelne Laute oder Lautverbindungen fehlerhaft gebildet oder durch einen anderen Laut ersetzt. Es wird zwischen einer phonetischen (wenn Laute nicht gebildet werden können) und einer phonologischen (wenn Laute zwar produziert, aber nicht richtig angewendet werden können) Störung unterschieden. Bei phonetischen Störungen wird der Laut motorisch angebahnt und gelernt auszusprechen. Bei einer phonologischen Störung kommt es zu verschiedenen sprachlichen Prozessen, die entweder typisch oder atypisch sind. Nach eingehender Befundung können wir gezielt logopädische Therapie anbieten und den Kindern helfen, diese Prozesse zu überwinden. Sprach- und Lautwahrnehmung (rezeptive Therapie) sind nur ein Baustein dieser Sprachtherapie, damit Ihre Kinder in eine Aussprache finden, die von allen verstanden wird.
Orale Restriktionen
Befundung des Zungenbandes, der Wangenbänder und der Lippenbänder im Mund bei Säuglingen, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.d Außerdem klären wir über die Zusammenhänge von oralen Restriktionen und deren ganzkörperlichen Auswirkungen auf. Wir begleiten bei einer anstehenden Frenotomie (Befreiung des Zungenbandes), sind gut vernetzt und leisten notwendige Vorsorge und wichtige Nachsorge bzw. aktives Wundmanagement.
Sprachentwicklungsverzögerung / Sprachentwicklungsstörung
In den ersten Lebensjahren erwerben Kinder die wichtigsten Regeln ihrer Muttersprache. Dies gelingt nicht allen Kindern und es kommt zu Abweichungen in den Bereichen
- Wortschatz
- Sprachverständnis
- Grammatik
- und/oder Aussprache.
Der Begriff "Late Talker" wird verwendet, wenn Ihr Kind mit 2 Jahren noch keine 50 Wörter aussprechen kann. Wenn dies der Fall wäre und Sie in ihrem Umfeld merken, dass andere Kinder schon schneller in die Sprache finden, ist es Zeit uns zu kontaktieren. Laut Studien brauchen 50% der Late Talker logopädische Therapie, um in ihre Sprachfähigkeiten zu finden.
Kindliche Stimmstörungen
Kinder mit Stimmstörungen schreien, sprechen zu laut oder fallen durch ihre heisere, raue, zu tiefe oder zu hohe Stimme auf. Es besteht eine falsche Stimmgebung, welche zu dauerhaften Schädigungen der Stimmlippen führen kann.
Verbale Entwicklungsdyspraxie (VED)
Kinder mit einer VED sind sehr inkonsequent in ihrer Aussprache und schwer verständlich. Es kommt zu einer hohen Unregelmäßigkeit der fehlgebildeten Wörter. Ein Wort wird somit bei Wiederholung immer unterschiedlich ausgesprochen. Es liegt eine Sprechunflüssigkeit, welche durch Fehlversuche und Selbstkorrekturen gekennzeichnet ist, auf. Häufig sind Suchbewegungen der Zunge und der Lippen zu beobachten. Die Kinder wollen es eigentlich "richtig" sagen, können es aber nicht leisten. Sie haben öfter ein größeres Störungsbewusstsein und oder isolieren sich mit der Zeit im Kindergarten, da sie bewusst merken, dass andere Kinder sie nicht verstehen. Eine VED hat eine sehr gute Prognose, muss aber therapeutisch so früh wie möglich begleitet werden. Eine Differentialdiagnose zu phonologischen Aussprachestörung ist heutzutage schon sehr gut möglich.
Auditive Wahrnehmungsstörungen und Defizite in der phonologischen Bewusstheit
Bei diesem Störungsbild besteht eine mangelnde oder fehlerhafte Verarbeitung oder Auswertung von Gehörten im zentralen Teil des Hörsystems bei intaktem Gehör. Dies führt unter anderem zu Auffälligkeiten in der phonologischen Bewusstheit, welche eine bedeutende Vorläuferfähigkeit für das Erlernen des Lesens und Schreibens ist.
Störungen des Lesens, Schreibens und Rechnens
Mit dem Begriff „Legasthenie“ bzw. „Lese/Rechtschreibstörung (LRS)“ wird eine Störung bezeichnet, bei der es zu ausgeprägten und anhaltenden Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und/oder des Rechtschreibens kommt. Vor allem die RIT (Reflexintegrationstherapie) ist sehr sehr empfehlenswert und hilft das Lesen und Schreiben zu verbessern.